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Ernährung bei Hashimoto – was wirklich hilft!

Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt. Wenn du dich jetzt fragst, ob es Sinn macht, bei Hashimoto deine Ernährung umzustellen, lautet die Antwort ganz klar: ja! Hier erfährst Du, worauf es bei der Ernährung bei Hashimoto ankommt.

Hashimoto Thyreoiditis ist eine Entzündungskrankheit

Das Wort Entzündung steckt schon in dem Wort „Thyreoiditis“. Bei einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto ist das Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten und der Körper produziert vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe.

Normalerweise werden Antikörper gebildet, um fremde Erreger abzuwehren, die von außen in den Körper eindringen. Bei Hashimoto jedoch bildet der Körper fälschlicherweise Antikörper gegen das körpereigene Schilddrüsengewebe. Die Folge: Im Laufe der Zeit wird das Schilddrüsengewebe zerstört und es können nicht mehr genug Schilddrüsenhormone gebildet werden. Es kommt zu einer Schilddrüsenunterfunktion mit den typischen Symptomen wie Müdigkeit, Frieren, Gewichtszunahme, depressiven Verstimmungen und Verdauungsproblemen.

Eine antientzündliche Ernährung hilft bei Hashimoto

Bei Hashimoto ist deshalb eine antientzündliche Ernährung ganz besonders wichtig. Denn was du isst, entscheidet darüber, ob in deinem Körper mehr entzündungsfördernde oder mehr entzündungshemmende Botenstoffe gebildet werden.

Durch eine antientzündliche Ernährung kannst du den Verlauf deiner Hashimoto positiv beeinflussen. Gleichzeitig senkst du damit das Risiko für weitere Autoimmunerkrankungen.

Ein ganz wichtiger Punkt, denn: Leider ist es so, dass eine Autoimmunerkrankung selten allein kommt. Viele Hashimoto-Patienten leiden oder erkranken mit der Zeit zusätzlich an einer oder mehrerer der folgenden Erkrankungen: Zöliakie, chronische Gastritis, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Vitiligo, Alopecia areata, Psoriasis, Neurodermitis Rheuma, Diabetes, Endometriose und mehr. Aber das muss nicht so sein. Je früher du anfängst, dich antientzündlich zu ernähren, desto besser.

Wie sieht eine antientzündliche Ernährung bei Hashimoto aus?

Eine antientzündliche Ernährung bei Hashimoto ist bunt und vielfältig, überwiegend pflanzenbasiert und unverarbeitet und reich an Mikronährstoffen.

Bei Hashimoto kommt es sehr oft zu Nährstoffmängeln. Deshalb ist es wichtig, dass du ausreichend Nährstoffe über deine Ernährung zu dir führst und dafür sorgst, dass sie auch von deinem Darm aufgenommen werden können.

Durch eine antientzündliche Ernährung stärkst du deine Darmgesundheit.

Wusstest du, dass ein Großteil deines Immunsystems im Darm sitzt? Das ist unter anderem auch der Grund dafür, warum Hashimoto-Betroffene zusätzlich unter Darmbeschwerden, Unverträglichkeiten, Allergien und Hautproblemen leiden. Denn das sind klassische Symptome einer Fehlbesiedelung des Darms, die wiederum Entzündungen fördert. Bei Hashimoto brauchst du mehr von den guten Darmbakterien, die entzündungshemmende kurzkettige Fettsäuren produzieren und einen positiven Einfluss auf den Hormonhaushalt haben.

Welche Lebensmittel sind schlecht bei Hashimoto?

Alle Lebensmittel, welche Entzündungen fördern, sich negativ auf deine Darmgesundheit auswirken und Autoimmunreaktionen triggern, solltest du bei Hashimoto meiden. Dazu gehören in erster Linie stark verarbeitete Lebensmittel, weil sie Zusatzstoffe enthalten, welche die Darmflora schädigen und Entzündungen fördern. Aber auch ein Zuviel an Zucker, tierischem Protein und Fett in der Ernährung wirkt sich ungünstig auf das Darmmikrobiom und dadurch auch auf das Immunsystem aus.

Die richtige Zubereitung der Lebensmittel ist wichtig bei Hashimoto

Außerdem spielt die richtige Zubereitung der Lebensmittel eine ganz wichtige Rolle: viele pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Getreide und Pseudogetreide enthalten Antinährstoffe, welche die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöhen. Daher solltest du sie immer einweichen und am besten keimen.

Muss ich Gluten bei Hashimoto meiden?

Glutenhaltige Lebensmittel werden von vielen Hashimoto-Betroffenen schlecht vertragen. Zum einen tritt Hashimoto häufig zusammen mit einer Zöliakie oder einer Glutensensitivität auf, zum anderen kann Gluten die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöhen.

Muss ich Nachtschattengewächse bei Hashimoto meiden?

Es gibt ein paar Stimmen, die behaupten, dass sich Nachtschattengewächse negativ bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto auswirken, weil die Lektine in Nachtschattengewächsen den Darm schädigen und die Zellen verkleben aber das ist bis heute nicht wissenschaftlich belegt.

Zum Hintergrund: Nachtschattengewächse (dazu zählen zum Beispiel Tomaten Paprika, Kartoffeln, Chili, Gojibeeren) enthalten Lektine und Alkaloide, von denen einige im rohen Zustand giftig sein können (das Solanin in Kartoffeln zum Beispiel). Deshalb soll man Kartoffeln nicht roh essen und wenn sie grüne Stellen enthalten, wegwerfen. Ungekochte Kidneybohnen können in größeren Mengen sogar tödlich sein.

Lektine und Alkaloide in Gemüse werden durch Erhitzen soweit inaktiviert, dass sie für die Allermeisten praktisch keine Rolle mehr spielen. Du kannst also auch weiterhin Kartoffeln und Auberginen essen, es sei denn, du stellst fest, dass du sie nicht verträgst. Dann bleibt immer noch die Option, Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen und Zucchini vor dem Essen zu schälen und zu entkernen. Das macht sie verträglicher.

Wie sieht es mit Hülsenfrüchten bei Hashimoto aus?

Besonders Hülsenfrüchte haben bei Hashimoto einen schlechten Ruf. Schuld sind auch hier wieder die enthaltenen Lektine. Doch die gute Nachricht ist: mit der richtigen Zubereitung kannst du auch die Lektine in Hülsenfrüchten inaktivieren und sie bedenkenlos essen. Dazu zählt wie schon erwähnt in erster Linie das Keimen. Dadurch werden sie gleichzeitig auch viel besser verdaulich und sind eine hervorragende Quelle für pflanzliches Protein und Eisen.

Soja hemmt die Aufnahme von L-Thyroxin aus dem Darm
Soja und sojahaltige Produkte können die Aufnahme vom Schilddrüsenhormon L-Thyroxin aus dem Darm hemmen. Außerdem enthalten sie Phytoöstrogene, welche die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen können.

Bei einer sojahaltigen Ernährung muss deshalb oft die Dosis an Schilddrüsenhormonen erhöht werden und die Wahrscheinlichkeit für Hormonschwankungen ist größer. Deshalb empfehle ich bei Hashimoto auf Soja besser zu verzichten.

Abnehmen bei Hashimoto

Um trotz Hashimoto abzunehmen zu können, ist eine gute Einstellung der Schilddrüse wichtig. Dazu gehört auch die Beseitigung von Nährstoffmängeln, weil der Körper für die Produktion der Schilddrüsenhormone unter anderem Selen, Eisen, Zink und Jod braucht.

Eine antientzündliche Ernährung hilft dir dabei, leichter abzunehmen, denn Entzündungen im Körper bremsen oft den Gewichtsverlust. Außerdem hast du durch die Umstellung auf eine antientzündliche Ernährung viel weniger Gelüste auf Ungesundes. Das berichten mir auch die Teilnehmer*innen in meinem 8-Wochen-Programm.

Low Carb-Diäten und Intervallfasten empfehle ich bei Hashimoto nicht: Zum einen braucht die Schilddrüse genug Kohlenhydrate, um richtig zu arbeiten. Zum anderen belasten längere Fastenperioden die Nebennieren, womit viele Hashimoto-Patienten Probleme haben. Low Carb – Diäten bergen zudem das Risiko, dass sich die Darmflora reduziert, weil nicht genügend unterschiedliche Ballaststoffe aufgenommen werden.

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Fazit: Ernährung umstellen bei Hashimoto

Die Ernährung ist eine wichtige Säule bei der Therapie der Hashimoto Thyreoiditis, in Kombination mit der richtigen Einstellung der Schilddrüse und dem Auffüllen von Mikronährstoffen. Mit der Umstellung auf eine antientzündliche und nährstoffreiche Ernährung bei Hashimoto lassen sich viele Beschwerden lindern und das Wohlbefinden erheblich steigern.

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Ich bin Laura, studierte Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.) und ich helfe Betroffenen mit Hashimoto Thyreoiditis, ihre Müdigkeit, überflüssige Kilos und Verdauungsbeschwerden loszuwerden und sich endlich wieder richtig gut zu fühlen.

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